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Das Jahr in der Natur

Der Oktober ist ähnlich wie sein Vormonat oft von sehr schönem Wetter bestimmt. Die Farbenpracht der sich nun mehr und mehr bunt färbenden Wälder fällt uns dann ganz besonders ins Auge. Die letzten Blütenpflanzen setzen weitere Farbtupfer ins Bild.

Die Laubverfärbung, die das Ende der Vegetationsperiode einleitet, hat viele Ursachen. Die kürzer werdenden Tagen mit weniger Sonnenstunden und geringerer Sonnenhöhe sind in gleichem Maße beteiligt wie die nun kälteren Nächte. Die jetzt häufiger vorkommenden Nachtfröste bereiten den bald einsetzenden Laubfall vor.

Ein beeindruckendes Erlebnis bilden die im Oktober beginnenden Flüge der Kraniche. Sie werden erst im Februar und März des kommenden Frühjahres auf dem Rückweg zu ihren Sommerquartieren bei uns vorbeikommen.

Der Oktober ist aber auch der Monat der dichten Nebel. Die Sonne hat unsere Meere im Sommer kräftig aufgeheizt. Die gespeicherte Wärme geben sie jetzt in den länger und kälter werdenden Nächten ab. Hierbei wird viel Feuchtigkeit mit transportiert. Bei kalter, windstiller Wetterlage bilden sich die Nebelwolken, weil die Aufnahmefähigkeit der Luft für Feuchtigkeit erschöpft ist.

Auf den Felder reifen die letzten Feldfrüchte. Zuckerrüben und Mais werden eingebracht. In den Gärten wird das letzte Obst und Gemüse geerntet. Die Weinlese ist in vollem Gange.

Die Walnüsse sind reif und im Walde fallen die Eicheln und Bucheckern und decken den Tisch für viele Wildtiere.
Diese verschaffen sich jetzt einen Körperfettvorrat, der ihr Überleben während der winterlichen Notzeit sichern soll.

Fallen besonders viele Eicheln und Bucheckern spricht der Jäger von einem Mastjahr. Vor allem die Wildschweine nehmen Unmengen dieser stärkereichen Kost auf. Als Ausgleich benötigen sie dann viel tierisches Eiweiss. Dieses finden sie u.a. auf den Wiesen und Weiden, die sie auf der Suche nach Engerlingen, Würmern, Insektenlarven und Mäusen geradezu "umpflügen". Der angerichtete Schaden ist enorm.

Im Oktober beginnt die Jagdzeit auf den Hasen. Dieser wird jedoch schon lange nur noch maßvoll bejagt. Die grossen Hasenjagden mit ebenso grosser Strecke sind Vergangenheit.

Die Lebensbedingungen für den Hasen haben sich im landwirtschaftlich genutzten Raum permanent verschlechtert. Viele Futterpflanzen werden als "Unkraut" bekämpft, naturnahe Strukturen wie extensiv genutzte Wiesen und Hecken, die Deckung und Äsung bieten, verschwinden in zunehmendem Masse. Diesem Trend gilt es Einhalt zu gebieten.

Eine möglich erscheinende Neuorientierung in der Agrarpolitik ist hier sicher hilfreicher als die "Alibi-Platzierung" auf einer der vielen "Roten Listen".